Die GMDS 2024 (Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V.) fand vom 8. bis 11. September im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden statt. Unter dem Motto #gesundheitgemeinsam2024 trafen sich Forscher:innen aus ganz Deutschland, um neueste Entwicklungen und Ergebnisse in den Bereichen Medizin- und Bioinformatik zu präsentieren und zu diskutieren. Die Veranstaltung bot eine ideale Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaftler:innen, Klinikern und Industrievertreter:innen, die gemeinsam an der Zukunft der Gesundheitsversorgung arbeiten.
Auch wir waren in diesem Jahr mit zwei spannenden Beiträgen vor Ort vertreten: Clara Fischer und Christian Erhardt präsentierten ihre Arbeiten, die wichtige Impulse zur Verbesserung der Interoperabilität und Datensicherheit im Gesundheitswesen liefern.
Clara Fischer, die seit diesem Jahr im Medizinischen Datenintegrationszentrum am Universitätsklinikum Regensburg (MEDIZUKR) tätig ist, stellte ihre Masterarbeit vor, die sie an der Hochschule Hannover abgeschlossen hat. In ihrer Arbeit entwickelte sie ein Konzept zur Integration von verlässlichen Gesundheitsinformationen in Patient:innendaten. Als Beispiel verwendete sie Informationen zur Endometriose, die sie aus dem Portal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (GI) entnahm und mittels semantischer Standards wie ICD-10 und SNOMED CT mit Patient:innendaten verknüpfte. Diese Informationen wurden in FHIR-Ressourcen abgebildet, einem weltweit anerkannten Standard für den Austausch von Gesundheitsdaten. Zudem entwickelte sie eine Windows-Form-App, die Patient:innen zusätzliche Informationen basierend auf codierten Diagnosen und Beobachtungen bereitstellt. Dieses innovative Konzept hat das Potenzial, auf viele weitere gesundheitliche Themen ausgeweitet und in die elektronische Patientenakte integriert zu werden.
Christian Erhardt vom Universitätsklinikum Tübingen stellte ein Modul zur Pseudonymisierung in der Forschungssoftware REDCap vor, das den Prozess der Pseudonymisierung und Verknüpfung von Patient:innendaten automatisiert. Das Modul verwendet E-PIX für das Identitätsmanagement und gPAS für das Pseudonymmanagement, was den Arbeitsaufwand bei der Verwaltung von Forschungsdaten erheblich reduziert. Durch die Integration von Patienteninformationen aus Krankenhausinformationssystemen (KIS) und die automatische Generierung von Pseudonymen werden sowohl der Datenschutz als auch die Datenqualität verbessert. Dieses Modul erleichtert nicht nur den Forschungsworkflow, sondern trägt auch zur Einhaltung strenger Datenschutzanforderungen bei. Weitere Informationen sind hier zu finden: https://bit.ly/3Zl9zPi
Wir gratulieren Clara Fischer und Christian Erhardt zu ihren herausragenden Arbeiten und freuen uns, Teil der GMDS 2024 gewesen zu sein. Mit ihren innovativen Ansätzen tragen sie entscheidend zur Weiterentwicklung der Gesundheitsinformatik und zur Verbesserung der Patientenversorgung bei.
Wir freuen uns schon jetzt auf die GMDS 2025 in Jena und auf ein Wiedersehen mit der wissenschaftlichen Community!